In EM-Form: Torhungrige DFB-Frauen setzen Ausrufezeichen

Den Stresstest eindrucksvoll gemeistert, die EM-Euphorie kräftig geschürt: Die deutschen Fußballerinen haben nach turbulenten Tagen mit einer turnierreifen Vorstellung vorzeitig das Final-Four-Ticket in der Nations League gelöst. Bei der vorletzten Standortbestimmung vor der EURO schlug die überzeugend aufspielende Auswahl von Bundestrainer Christian Wück die Niederlande 4:0 (3:0) und sicherte sich den Gruppensieg.

Schüller (l.) überzeugte im Angriff
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AFP, SID, FOCKE STRANGMANN

"Heute hat es unfassbar Spaß gemacht, das hat man auch gesehen", sagte Doppel-Torschützin Lea Schüller im ZDF: "Wir haben von Anfang an dominiert. Ich glaube, der Schritt nach vorne war schon ziemlich groß. Natürlich gibt das Selbstvertrauen."

Linda Dallmann (9.), Schüller (25./48.) und Sarai Linder (45.) erzielten die Treffer vor 32.398 Fans in Bremen - und sorgten damit im letzten Heimspiel vor der EM (2. bis 27. Juli) für ein dickes Ausrufezeichen und nach den jüngsten Misstönen für etwas Ruhe. Wück kann dazu bei der Generalprobe am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) in Wien gegen Österreich experimentieren. Es ist der letzte Teil des Personal-Castings vor der Bekanntgabe des Kaders (am 12. Juni) für die Titeljagd im Juli in der Schweiz. 

Die jüngste Nominierung hatte im Vorfeld der Partie noch reichlich atmosphärische Störungen offenbart. Wück betonte nach einem Krisengipfel mit den Spielerinnen jedoch, dass die aufsehenerregende Kritik an seinem Kommunikationsstil "intern schon längst erledigt" sei.

Er sehe die Partie gegen die Niederlande "als Endspiel an", sagte der 51-Jährige stattdessen - und setzte mit seiner Startelf schon ein Zeichen Richtung EM. In der Innenverteidigung baute er auf Rückkehrerin Rebecca Knaak neben Stammkraft Janina Minge, Linder lief links hinten auf. Dazu wirbelte Dallmann anstelle von Laura Freigang im Zentrum - und war gleich mittendrin.