50+1-Verstoß? DFB-Chef sieht Fußball-Reputation gefährdet

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FIRO, SID, Ralf Ibing
FIRO, SID, Ralf Ibing
24 der 36 Profiklubs hatten im vergangenen Dezember bei der Abstimmung über den Einstieg eines Investors bei der DFL mit Ja abgestimmt. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit war somit knapp erreicht. Dabei spielte Martin Kind eine zentrale Rolle, der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung seines Vereins dafür gestimmt haben. Kritiker sehen dies als Verstoß gegen die 50+1-Regel.
Dieser Grundsatz sei "in den Statuten des DFB und der DFL festgeschrieben. Und wir sollten die eigenen Statuten sehr ernst nehmen", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). 50+1 sei "eine zentrale sportpolitische Norm des Fußballs in unserem Land. Sie ist Ausdruck der historischen und sozialen Wurzeln des Fußballs in Deutschland".
Neuendorf forderte "Augenmaß" bei der Weiterentwicklung des Fußballs - auch auf wirtschaftlicher Ebene. Die 50+1-Regel sei "die Garantie dafür, dass die Bundesliga nicht zu einem Spielball der Investoren wird. Sie ist für mich der Garant für die Akzeptanz unseres Sports in der Gesellschaft", sagte er: "Und das ist mehr wert als jeder noch so potente Geldgeber."
Die DFL hatte die von mehreren Klubs geäußerte Forderung nach einer erneuten Abstimmung zuletzt abgewiesen. Seit Wochen protestieren zahlreiche Fans in den Stadien gegen den geplanten Einstieg eines Investors.