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Massenpanik bei Afrika-Cup: Mindestens sechs Tote bei Kamerun-Spiel und viele Verletzte

Massenpanik beim Afrika-Cup. Mindestens sechs Menschen sind beim Spiel zwischen Kamerun und den Komoren bei einem Gedränge vor dem Stadion ums Leben gekommen. Paul Biya, der Gouverneur der Zentralregion Kameruns, sagte, es könne noch mehr Tote geben.

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"Wir sind nicht in der Lage, Ihnen die Gesamtzahl der Opfer zu nennen", erkärte Biya. 

Der tragische Vorfall ereignete sich, als eine Menschenmenge darum kämpfte, ins Olembe-Stadion in der Hauptstadt Yaounde zu gelangen, um das Achtelfinalspiel des Gastgeberlandes gegen die Komoren beim Afrika-Cup zu sehen.

Beamte des nahe gelegenen Messassi-Krankenhauses sagten, sie hätten mindestens 40 Verletzte aufgenommen, die von der Polizei und Zivilisten ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Beamten erklärten, das Krankenhaus sei nicht in der Lage, alle zu behandeln.

"Einige der Verletzten sind in einem desolaten Zustand", meinte Olinga Prudence, eine Krankenschwester. "Wir werden sie in ein spezialisiertes Krankenhaus evakuieren müssen."

Personen wurden nach der Massenpanik in der Nähe eines Stadioneingangs regungslos auf dem Rücken liegend gefunden. Ein Mann kniete neben einem der Opfer und schien zu versuchen, die Person wiederzubeleben. Schuhe, Mützen und bunte Perücken, die zu den Spielkostümen einiger Fans gehörten, lagen auf dem Boden verstreut.

Kamerun erstmals seit 50 Jahren Gastgeber des Afrika-Cups

Zeugen berichteten, dass auch Kinder unter den Opfern waren. Die Zeugen erklärten, dass es zu dem Gedränge kam, als die Ordner des Stadions die Tore schlossen und keine Menschen mehr hineinließen. Es war nicht sofort klar, ob das Gedränge vor oder während des Spiels stattfand.

Fußballfunktionäre teilten mit, dass etwa 50.000 Menschen versucht hatten, das Spiel zu besuchen. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von 60.000 Zuschauern, sollte aber wegen der Coronavirus-Pandemie nicht zu mehr als 80 Prozent gefüllt sein.

"Die CAF untersucht derzeit die Situation und versucht, mehr Details über die Geschehnisse zu erfahren", hieß es in einer Mitteilung des afrikanischen Verbandes. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit der kamerunischen Regierung und dem lokalen Organisationskomitee."

Einer der Spitzenfunktionäre des Verbandes, Generalsekretär Veron Mosengo-Omba, habe verletzte Fans im Krankenhaus besucht.

Kamerun ist zum ersten Mal seit 50 Jahren Gastgeber des Afrika-Cups. Das zentralafrikanische Land sollte das Turnier 2019 ausrichten, doch die Veranstaltung wurde dem Land damals entzogen und an Ägypten vergeben, weil es Bedenken hinsichtlich der Vorbereitungen Kameruns, insbesondere dem Zustand der Stadien, gab.

Afrika-Cup-Finale findet im Olembe-Stadion statt

Das Olembe-Stadion war einer der Austragungsorte, die auf dem Prüfstand standen. Es ist das Hauptstadion für das einmonatige Turnier, in dem drei weitere Spiele, darunter das Finale am 6. Februar, ausgetragen werden sollen

Der Vorfall vom Montag war der zweite schwere Schlag für das Land innerhalb eines Tages, nachdem am Sonntag mindestens 17 Menschen starben, als ein Feuer eine Reihe von Explosionen in einem Nachtclub in Yaounde auslöste.

Nach diesem Vorfall mahnte Kameruns Präsident Paul Biya das Land zur Wachsamkeit, während es das größte  Sportereignis im Land seit einem halben Jahrhundert ausrichtet.

Kamerun gewann das Spiel gegen die Komoren mit 2:1 und zog ins Viertelfinale ein.

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