Fußball

EM-Star Giulia Gwinn über Frauenfußball in Deutschland: "Nehme immer noch viele Vorurteile wahr"

Giulia Gwinn übt deutliche Kritik an der Rezeption des Frauenfußballs in Deutschland, sagt, man spüre immer noch Vorurteile. Lobend erwähnt sie hingegen Länder wie Spanien, England und Frankreich, wo der Frauenfußball ein höheres Ansehen genießt

Giulia Gwinn im Trikot der Nationalmannschaft
Credit: Getty Images
  • Giulia Gwinn über Frauenfußball: "Nehme sehr viele Vorurteile wahr"
  • Andere Länder liegen bei der Förderung des Frauenfußballs vor Deutschland
  • Giulia Gwinn macht aber auch in Deutschland Fortschritte aus,

Giulia Gwinn findet deutliche Worte.

Im Interview mit Sports Illustrated vergleicht die Spielerin des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft  den Frauenfußball in Deutschland mit dem in anderen Ländern, sagt: "Gefühlt sind volle Stadien in England und Spanien schon normaler geworden – auch in der Liga oder im Pokal." Deutschland hingegen, liegt, was den Zuschauerzuspruch und die Vermarktung angeht, noch deutlich zurück. Gwinn: "Wir laufen da aktuell etwas hinterher, weil der Prozess in anderen Ländern früher und konsequenter angestoßen wurde."

Allerdings erkennt die 22-Jährige auch hierzulande einen positiven Trend, sagt: "Wir machen Schritte nach vorne. Im Champions-League-Viertelfinalhinspiel haben wir erstmals in der Allianz Arena gespielt, vor 13.000 Zuschauern. Das war ein Zeichen und unsere Leistung durchaus Werbung für eine Wiederholung."

Über die Entwicklung der letzten Jahre führt Gwinn aus: "Gerade in den vergangenen ein, zwei Jahren hat sich spürbar etwas getan. Unsere Spiele werden mittlerweile auf vielen Plattformen gezeigt, was elementar wichtig ist, um den nächsten, den vielleicht entscheidenden Schritt zu machen."

Und Gwinn spricht auch darüber, was Länder wie Frankreich, England und Spanien besser machen. Sie sagt: "Der Fokus liegt viel mehr auf der gemeinsamen Vermarktung mit den Männern. Da werden kaum Unterschiede gemacht. In Barcelona hängen zum Beispiel im Camp Nou Bilder von Männern und Frauen, da wird auch im Stadion der ganze Verein gelebt. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass dort auch die Gesellschaft womöglich toleranter und offener für neue Entwicklungen ist. Bei uns nehme ich immer noch sehr viele Vorurteile wahr, die wir seit Jahren versuchen aus dem Weg zu räumen."

Das komplette Interview mit Giulia Gwinn gibt's in der aktuellen Ausgabe von Sports Illustrated!

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