Fußball

Transferrekorde: Die zehn teuersten deutschen Fußballspieler aller Zeiten

Der teuerste Fußballer der Welt bleibt weiterhin Neymar, der für die Weltrekordsumme von 222 Millionen Euro 2017 vom FC Barcelona nach Paris wechselte. Doch wer sind eigentlich die teuersten deutschen Fußballer aller Zeiten? Sports Illustrated verrät es Euch.

Die deutsche Nationalmannschaft bei der EURO 2024: Auch zwei der teuersten Fußballer des Landes sind hier dabei.
Credit: Getty Images
 

 

War in den 1980er Jahren der Wechsel von Karl-Heinz-Rummenigge vom FC Bayern zu Inter Mailand mit rund elf Millionen D-Mark noch der zweitteuerste aller Zeiten, stellt der Weltfußball heute nahezu jeden Transfersommer neue Rekorde auf. Auch die Corona-Pandemie und damit einhergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten bei vielen Vereinen scheinen keine langfristigen Auswirkungen zu zeigen.

Das macht sich auch in Deutschland bemerkbar. Sports Illustrated stellt Euch die teuersten Transfers deutscher Fußballspieler vor. Grundlage sind die Zahlen des Branchenportals Transfermarkt.de.

9. Mario Götze: 2013 für 37 Millionen Euro vom BVB zum FC Bayern

Einer der aufsehenerregendsten Wechsel der jüngeren Bundesliga-Geschichte reiht sich auf dem geteilten neunten Platz der teuersten Transfers deutscher Spieler ein. Dass es Mario Götze 2013 für 37 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum FC Bayern und dessen neuen Coach Pep Guardiola zog, wurde kurz vor den Champions-League-Halbfinal-Hinspielen der beiden deutschen Klubs bekannt.

Die Chance unter Guardiola zu spielen, wollte Götze unbedingt wahrnehmen. Auf Dortmunder Seite herrschte großer Unmut ob des Wechsels und des Zeitpunkts des Bekanntwerdens. Die Liaison zwischen Götze und den Bayern wurde aber alles andere als eine Traumehe. An seine Leistungen aus Dortmunder Zeiten reichte der Mittelfeldspieler nicht mehr heran, wurde jedoch 2014 als Bayern-Spieler zum umjubelten Final-Held bei der WM in Brasilien.

2016 wechselte Götze zurück nach Dortmund, nach einem Intermezzo in den Niederlanden bei der PSV Eindhoven hat der heute 32-Jährige in Frankfurt seine derzeitige sportliche Heimat gefunden. 

Mario Götze bei seiner Präsentation als Spieler des FC Bayern München
Credit: Getty Images
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9. Thilo Kehrer: 2018 für 37 Millionen Euro vom FC Schalke 04 zu PSG

Als großes Abwehrtalent gehandelt, wechselte der aus der Knappenschmiede stammende Thilo Kehrer im Sommer 2018 vom FC Schalke 04 zu Paris Saint-Germain. Der zu der Zeit von Thomas Tuchel trainierte französische Spitzenklub war gerade wieder Meister geworden und wollte den Kader nach den Mammut-Transfers von Neymar und Kylian Mbappé im Vorjahr auch in der Defensive verstärken. Schalke erhielt 37 Millionen Euro Ablöse für das Eigengewächs.

In Paris konnte Kehrer sich jedoch nicht nachhaltig durchsetzen. Nach einer Station in England bei West Ham United steht Kehrer nun an der Cote d’Azur bei der AS Monaco unter Vertrag.  

8. Shkodran Mustafi: 2016 für 41 Millionen Euro vom FC Valencia zu Arsenal

Als Bundestrainer Joachim Löw Shkodran Mustafi zur WM 2014 als große Kader-Überraschung aus dem Hut zauberte, kannten ihn in Deutschland wohl nur die wenigsten Fans. Schließlich war er schon mit 17 Jahren ins Ausland gewechselt und daher weitgehend unter dem Radar geflogen. Nach der WM wechselte er nach Spanien zum FC Valencia und überzeugte dort so sehr, dass der FC Arsenal zwei Jahre darauf stattliche 41 Millionen Euro für den Deutschen auf den Tisch legte.

In England war er immer wieder Zielscheibe der Kritik unzufriedener Fans und der Presse, dennoch blieb er viereinhalb Jahre im Verein. Anschließend gab Mustafi noch zwei kurze und wenig erfolgreiche Gastspiele beim FC Schalke und in Spanien bei UD Levante, bevor er Mitte 2024 sein Karriereende bekanntgab.

Ganz links: Shkodran Mustafi bei den Feierlichkeiten nach dem WM-Finale 2014
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7. Julian Draxler: 2015 für 42 Millionen Euro vom FC Schalke 04 zu Wolfsburg

Für einen Sturm der Entrüstung bei den Fans sorgte 2015 der Transfer von Julian Draxler vom FC Schalke zum VfL Wolfsburg. Nachdem Draxlers Vertragsverlängerung auf Schalke 2013 noch mit Botschaften auf LKW-Anhängern in Gelsenkirchen gefeiert wurde, nahmen ihm die Fans den Wechsel in die Autostadt übel. Dem FC Schalke dürften die 42 Millionen Euro Transfereinnahme den Abschied versüßt haben.

In Wolfsburg sollte Draxler die Nachfolge des für 75 Millionen Euro zu Manchester City gewechselten Kevin De Bruyne antreten, wurde jedoch nie glücklich und zog eineinhalb Jahre später bereits zu Paris Saint-Germain weiter. Inzwischen lässt er seine Karriere in Katar bei Al-Ahli SC ausklingen.

6. Mesut Özil: 2013 für 47 Millionen Euro von Real Madrid zu Arsenal

Nach einer starken WM 2010 wagte Mesut Özil den großen Schritt und schloss sich dem Starensemble Real Madrids um Cristiano Ronaldo und Co. an. Nach drei Jahren, in denen Özil durchaus überzeugen konnte, holten die Königlichen für eine neue Weltrekordsumme den Waliser Gareth Bale. Daraufhin war für Özil kein Platz mehr im Team.

Das nutzte der FC Arsenal, der den Spielmacher für rund 47 Millionen Euro in die englische Hauptstadt lockte. Auch dort wurde Özil zum Stamm- und Führungsspieler. Doch die bekanntermaßen ungnädige britische Presse nahm das oft lustlos wirkende Spiel Özils auch zum Anlass, ihn immer wieder ins Kreuzfeuer ihrer Kritik zu rücken.

Im Januar 2021 zog es ihn schließlich in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul und anschließend zu Basaksehir. Im März 2023 beendete der Weltmeister von 2014 seine Karriere.

5. Leroy Sané: 2020 für 49 Millionen Euro von ManCity zum FC Bayern

In den Top fünf der teuersten Transfers deutscher Spieler finden sich zwei Spieler gleich zweimal wieder. Der erste ist Leroy Sané. Nachdem im Jahr zuvor ein Wechsel noch scheiterte, weil die Bayern nicht bereit waren, angeblich rund 100 Millionen Euro für Sané zu bezahlen, klappte es 2020 dann doch noch. Dann allerdings nur noch für rund die Hälfte der Summe, 49 Millionen Euro sollen die Bayern für den aus der Schalker Jugend stammenden Angreifer auf den Tisch gelegt haben.

Bei den Bayern sollte Sané verspätet auch das Erbe Arjen Robbens antreten. Trotz immer wieder starker Phasen konnte er in München noch nicht restlos überzeugen und kämpft immer wieder mit Verletzungen.

Leroy Sané bejubelt ein Tor für den FC Bayern München
Credit: Getty Images
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4. Leroy Sané: 2016 für 52 Millionen Euro vom FC Schalke 04 zu ManCity

Vier Jahre vor seinem Wechsel zu den Bayern zog es Sané aus dem Ruhrgebiet zu Manchester City, das gerade Pep Guardiola als neuen Coach verpflichten konnte. Für rund 52 Millionen Euro wagte Sané das Abenteuer England.

Als junges Talent gekommen, gelang es ihm mit der Zeit immer mehr, zum Stammspieler und Leistungsträger zu avancieren. 2019 jedoch folgte eine schwere Verletzung, die nicht nur seinen Wechsel zu den Bayern torpedierte, sondern ihn auch seinen Stammplatz im Team kostete.

3. Timo Werner: 2020 für 53 Millionen Euro von RB Leipzig zu Chelsea

In der Saison 2019/20 machte Timo Werner mit beeindrucken 28 Toren in der Bundesliga auf sich aufmerksam. Grund genug für den FC Chelsea, einen ordentlichen Batzen Geld für den deutschen Nationalspieler hinzublättern. Satte 53 Millionen Euro bezahlten die Londoner und stachen im Rennen um Werner auch den FC Bayern aus, dem auch ein starkes Interesse am damals in Leipzig unter Vertrag stehenden Stürmer nachgesagt wurde. Trotz des Champions-League-Sieges mit Chelsea 2021 wurde Werner bei Chelsea nie richtig glücklich und erarbeitete sich den zweifelhaften Ruhm des Chancentodes.

2022 folgte daher der Wechsel zurück nach Leipzig für rund 22 Millionen Euro. Doch dort kam er nicht mehr an seinen Nachfolgern vorbei und ließ sich im Januar 2024 erneut nach London zu den Tottenham Hotspur ausleihen.

2. Kai Havertz: 2023 für 75 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Arsenal

Der zweite Spieler, der zweimal in unserer Liste erscheint, ist Kai Havertz. Der Nationalspieler war 2020 von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea gewechselt und hatte dort an der Seite Timo Werners sogar die Champions League gewonnen. Havertz trat im Finale als Schütze des goldenen Tores gegen Manchester City in Erscheinung.

Nachdem der Russe Roman Abramovich den Klub an ein US-Konsortium verkaufte, schlug der Verein eine neue, teure Transferstrategie ein. Der fiel letztlich auch Havertz zum Opfer, der daraufhin für rund 75 Millionen Euro innerhalb Londons zum FC Arsenal wechselte. Mit den Gunners wurde Havertz in seiner ersten Saison Vizemeister hinter Manchester City. 

1. Kai Havertz: 2020 für 80 Millionen Euro von Bayer 04 Leverkusen zu Chelsea

Noch einmal fünf Millionen Euro mehr bezahlte Chelsea im Jahr 2020 für Kai Havertz. Nachdem er in Leverkusen zahlreiche Altersrekorde aufgestellt hatte und sich zum unumstrittenen Leistungsträger entwickelt hatte, war der Schritt ins Ausland folgerichtig.

Insgesamt hätte sich das Paket mit Boni sogar auf bis zu 100 Millionen Euro erhöhen können. Der vorzeitige Wechsel zum FC Arsenal hielt den Verlust für die Blues jedoch in Grenzen. Dennoch bleibt Havertz durch den rund 80 Millionen Euro schweren Transfer der teuerste deutsche Fußballspieler aller Zeiten.

Der Teuerste: Kai Havertz feiert ein Tor bei der Euro 2024 für die Nationalmannschaft
Credit: Getty Images
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