Champions League

Pep Guardiola zerstört sich selbst - bester Trainer der Welt ist längst ein anderer

Pep Guardiola steht unter Schock. Nach dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid steht er in der Königsklasse wieder einmal mit leeren Händen da. Man könnte denken, dass auf ihm ein Fluch lastet. Der beste Trainer der Welt ist Guardiola längst nicht mehr. 

Pep Guardiola
Credit: Imago
  • Pep Guardiola verpasst mit ManCity das Champions-League-Finale
  • Real Madrid fügt Machester City bitteren "Last-Minute"-K.o. zu
  • Guardiola: "Es ist hart für uns. Das können wir nicht abstreiten"

Pep Guardiola stand mit hängendem Kopf und gesenkten Schultern am Spielfeldrand. Wie ein Kind, dem man gerade das Spielzeug weggenommen oder mit dem die Eltern geschimpft haben. Guardiola konnte einem leid tun, dessen Team fast schon mit einem Bein im Champions-League-Finale stand. 

Aber der Fußball-Gott mag Guardiola anscheinend nicht. Anders ist das erneute Scheitern von Manchester City im Halbfinale gegen Real Madrid nicht zu erklären. Nach dem Doppelpack in der letzten Minute durch Rodrygo und dem Elfmeter-Treffer in der Verlängerung von Karim Benzema schied ManCity aus. 

Pep Guardiola: ""Jetzt brauchen wir Zeit, um das sacken zu lassen"

"Es ist hart für uns. Das können wir nicht abstreiten", rang sich Guardiola einige Worte bei der Pressekonferenz heraus. Sichtlich geschockt von dem, was kurz zuvor auf dem Rasen geschehen war. Real lag am Boden, stand auf und triumphierte nach einem unglaublichen Kraftakt gegen die Engländer. 

"Jetzt brauchen wir Zeit, um das sacken zu lassen. Ein oder zwei Tage - aber wir werden wieder aufstehen. Wir müssen es", sagte Guardiola, dessen Wort mittlerweile wie leere Worthülsen klingen, dessen Team in den vergangenen Jahren mit über einer Milliarde Euro von den Öl-Scheichs aus Abu Dhabi aufgepeppt wurde. 

Seit sechs Jahren ist Guardiola Trainer von Manchester City. Seit sechs Jahren hat er mit seiner Mannschaft keinen Titel in der Königsklasse gewonnen. Dabei hat er mit Kevin de Bruyne, Bernardo Silvo und anderen hochbegabten Fußballern ein spielstarkes, lauffreudiges und torgefährliches Team zusammengestellt. 

Guardiola geht mit wehenden Fahnen unter

Guardiolas Mannschaft dominierte Real über fast die gesamte Spielzeit und war durch Riyad Mahrez (73.) hochverdient in Führung gegangen. Aber Real schlug zurück und nutzte Guardiolas einzige Schwäche. Nach unerwarteten Gegenschlägen steht der Trainer wie gelähmt an der Seitenlinie und reagiert nicht mehr. 

Während andere Toptrainer wie Jürgen Klopp ein Spiel zu ihren Gunsten drehen können, fällt Guardiola kein Gegenmittel ein. Oder ihm will keines mehr einfallen, denn Guardiola zählt zu einer Gattung von Trainern - wie Joachim Löw - die lieber mit wehenden Fahnen untergehen, als ihren Taktikplan umzuwerfen. 

Pep Guardiola (Manchester City)
Pep Guardiola (Manchester City)
Credit: Imago
x/x

In seiner Zeit beim FC Bayern tat sich Guardiola ebenfalls schwer. Kritiker warfen ihm vor, dass er zu verkopft sei. Früher entschied er alles alleine. Mittlerweile lässt er seine Mitspieler teilhaben. Ohne Erfolg. Wie beim FC Bayern von 2014 bis 2016 steht er wieder mit leeren Händen da. 

Selbst Haaland würde Guardiola nicht zum besten Trainer der Welt machen

Sein letzter Triumph in der Champions League ist elf Jahre her. Damals gewann der Tiki-Taka-König mit dem FC Barcelona 2009 und 2011 die Champions League. Seither geht nichts mehr. Fußball-Perfektionist Guardiola zermartert sich das Gehirn. Immer und immer wieder. Aber es bringt nichts.

"Pep Guardiola hat in seinen sechs Jahren als Trainer von Manchester City einige außergewöhnliche Wege gefunden, wichtige Champions-League-Spiele zu verlieren", schrieb "The Sun": "Aber keines davon machte den ehemaligen Barcelona-Boss annähernd so verrückt wie dieses."

Der "Telegraph" titelte, dass Guardiola diese "Kapitulation den Rest seines Leben verfolgt". Manchester City zerlegte sich in der entscheidenden Phase selbst. Die späte Niederlage gegen Real Madrid wurde für Guardiola zum Albtraum. Statt Heldengeschichten zu schreiben, lastet weiter ein Fluch auf ihm.

Seine letzte Rettung könnte ein Transfer von BVB-Star Erling Haaland sein, der diesen Sommer für 75 Millionen Euro gehen kann. Aber selbst wenn Guardiola Wunderstürmer Haaland bekommt, hat ihn ein anderer Trainer den Rang längst abgelaufen. Statt Guardiola ist Klopp der beste Trainer der Welt.

Mehr Sport-News: 

"Er wechselt Aufstellung und Spielsystem häufiger als die früheren Trainer-Veteranen ihre Unterhosen" – das und noch mehr schreibt Fußball-Experte Tobias Escher über die verschiedenen Taktik-Kniffe von Julian Nagelsmann. So funktioniert der FC Bayern.

Mario Götze blickt im Interview mit Sports Illustrated auf den BVB, Bayern und die Champions League. Der WM-Held von 2014 träumt davon, irgendwann in Italien oder Spanien zu spielen. "Die Premier League mit ihrer ausgeglichenen Liga reizt mich auch", sagt Götze. 

Jan Frodeno ist dreifacher Ironman-Champion und Olympiasieger im Triathlon, kurzum wohl einer der fittesten Menschen der Welt. Dabei war er als Kind eher unsportlich. Wie er trotzdem zu seinem Sport fand und einer der Größten wurde, erzählt er bei Sports Illustrated.