Fußball

Die Akte Antonio Rüdiger: Das waren seine schlimmsten Ausraster

Antonio Rüdiger sorgt für den nächsten Eklat. Beim verlorenen Pokalfinale gegen den FC Barcelona brennen bei ihm kurz vor Schluss alle Sicherungen durch. Er bewirft und beschimpft den Schiedsrichter. Es ist nicht das erste Mal. Hier alle Ausraster seiner Karriere.

Antonio Rüdiger (Real Madrid)
Credit: Getty Images
  • Antonio Rüdiger: Das waren seine schlimmsten Ausraster 
  • Real-Madrid-Profi Rüdiger rastet bei Pokalfinale gegen Barca aus
  • Antonio Rüdiger beschimpft den Schiedsrichter und bewirft ihn
 

Antonio Rüdiger sind wieder einmal alle Sicherungen durchgebrannt. Beim Pokalfinale gegen den FC Barcelona rastete der Innenverteidiger kurz vor Schluss an der Seitenlinie komplett aus. Nur mit Mühe konnte er von seinen Betreuern zurückgehalten werden, um nicht auf den Schiedsrichter loszugehen.

Wie ein wildes Tür - mit weit aufgerissenen Augen - wollte Rüdiger auf den Rasen stürmen, nachdem er mit einer Entscheidung des Referees nicht einverstanden war. Dabei war er nicht der einzige bei Real Madrid, der sich über Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea aufregte. Aber die Art und Weise war abstoßend. 

"Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid", erklärte Rüdiger über Social Media, der angeblich Eiswürfel in die Richtung des Referees warf. Dafür kassierte er die Rote Karte. Dem Real-Profi droht nach diesem unfassbaren Eklat nun eine lange Sperre. 

Warum Rüdiger immer wieder ausrastet, ist unklar. Der 32-Jährige ist zwar ein impulsiver Typ, aber als Nationalspieler ist er auch Vorbild für junge Spieler. Deshalb fordern einige Experten eine Pause von Rüdiger im DFB-Team, der den Schiedsichter  zudem als "Hurensohn" und "Missgeburt" beschimpfte.

Kopf-ab-Geste gegen Atlético Madrid (März 2025)

Der Ausraster im Pokalfinale gegen Barca war nicht das erste Mal, dass Rüdiger negativ auffiel. Bereits im März 2025 sorgte der Ex-Stuttgarter mit seiner Kopf-ab-Geste für Aufregung, nachdem er zuvor den entscheidenden Elfmeter gegen Atlético Madrid im Champions-League-Achtelfinale zum Weiterkommen verwandelte.

Rüdiger mit seiner rechten Hand und seinem Daumen die Kopf-ab-Geste in Richtung der Atlético-Fans. Dabei streckte er mit weit geöffneten Augen seine Zunge heraus. Viel mehr Verachtung für einen Gegner kann man nicht zeigen. Daraufhin bekam Rüdiger ein Spiel Sperre auf Bewährung und musste 40.000 Euro zahlen.

Antonio Rüdiger (Real Madrid) mit der Kopf-ab-Geste gegen Atletico
Antonio Rüdiger (Real Madrid) mit der Kopf-ab-Geste gegen Atletico
Credit: Getty Images
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Provokation in der Kabine (Februar 2025)

Kurz vor seiner Kopf-ab-Geste landete Rüdiger ebenfalls in den Negativ-Schlagzeilen der spanischen Presse. Nach dem 1:0-Erfolg von Real Madrid gegen Real Sociedad im Pokal provozierte Rüdiger den Gegner mit seinen lauten Rufen in der Real-Kabine. Dort schrie er: "Viva Athletic de Bilbao!"

Zum Hintergrund: Real Sociedad und Athletic Bilbao kommen beide aus dem Baskenland und sind extrem rivalisiert. Aber Rüdiger scheint es offenbar Spaß zu machen, ungeliebte Konkurrenten vorzuführen und Salz in die Wunden zu streuen. Neben seinen Ausrastern liebt er es zu provozieren. 

Umstrittener Zeigefinger-Gruß (März 2024)

Nicht nur in Deutschland sorgte Rüdigers Zeigefinger-Gruß im vergangenen Jahr für Aufregung. Damals ließ sich der gläubige Moslem am Ramadan in einem weißen Gewand auf einem Gebetsteppich ablichten. Dabei streckte er den rechten Zeigefinger senkrecht in den Himmel. 

Bei Social Media schrieb er: "Möge der Allmächtige unser Fasten und unsere Gebete annehmen". Einige erkannten darin eine islamistische Geste der Terrororganisation IS. Rüdiger wehrte sich und erklärte, dass es sich um den sogenannten Tauhid-Finger als Symbol der Einheit und Einzigartigkeit Gottes handelt. 

Antonio Rüdiger hebt den rechten Zeigefinger
Antonio Rüdiger hebt den rechten Zeigefinger
Credit: Instagram
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Fußball-Fan als "Spasti" beleidigt (Juni 2023)

Einen weiteren negativen Höhepunkt leistete sich Rüdiger vor zwei Jahren. Bei seiner Anreise zum DFB-Teams im Sommer 2023 beleidigte er einen Fan am Frankfurter Flughafen als "Spasti". Dabei wollte der Fan nur ein Autogramm haben, aber Rüdiger reagierte mit einer diskriminierenden Beleidigung.

"Ich war in dem Moment etwas genervt. Trotzdem hätte ich nicht so und mit diesem Wort reagieren dürfen. Sorry dafür", erklärte Rüdiger. Dabei hätte er es besser wissen müssen. Immerhin wirbt der Deutsche Fußball-Bund seit vielen Jahren für Toleranz und ein respektvolles Miteinander.

Leberhaken gegen Rafael van der Vaart (Oktober 2013)

Im Jahr 2013 fiel Rüdiger zum ersten Mal negativ auf. Damals ließ er sich im Bundesliga-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV zu einer Tätlichkeit hinreißen. Der damals 20-Jährige verpasste dem Niederländer beim 3:3 einen Leberhaken und musste mit Rot vom Platz.

Obwohl der Ball nicht in der Nähe war schlug Rüdiger seinem Gegenspieler mit der Faust in die Rippen. "Er schubst ein bisschen, ich schubse zurück. Das war nichts Besonderes", meinte Rüdiger nach dem Spiel. Daraufhin sackte van der Vaart zu Boden und blieb vor Schmerzen liegen. 

Alles in allem bleibt festzustellen, dass sich Rüdiger zwar meistens zeitnah entschuldigt. Aber einen Lerneffekt gibt es nicht. Der nächste Ausraster scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Trotz seiner tragenden Rolle als Nationalspieler ist er sich seiner Vorbildwirkung in keinster Weise bewusst.



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