1. Bundesliga

FC Bayern zittert um Sieg: Drei mögliche Szenarien nach dem Wechselfehler

Der FC Bayern muss um seinen Auswärtssieg in Freiburg zittern. Die Breisgauer legen nach dem Wechselfehler der Münchner Protest gegen die Spielwertung ein. Jetzt gibt es drei mögliche Szenarien, wie dieser Fall vor dem DFB-Sportgericht entschieden wird.

FC Bayern beim Spiel in Freiburg
Credit: Imago
  • SC Freiburg legt Einspruch geben Wechselfehler ein
  • FC Bayern muss um 4:1-Sieg in Freiburg zittern
  • DFB-Sportgericht entscheidet in den kommenden Tagen

Nachdem sich der SC Freiburg zu seinem Einspruch entschieden hat, muss das DFB-Sportgericht entscheiden, wie der 4:1-Auswärtssieg des FC Bayern am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga zu werten ist. Im schlimmsten Fall werden dem FC Bayern die drei Punkte aberkannt.  

"Wir sind nicht überrascht, dass der SC Freiburg Einspruch eingelegt hat. Die Angelegenheit liegt nun in den Händen der Sportgerichtsbarkeit, der wir voll vertrauen", erklärte Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn am Montagabend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. 

Beim 4:1-Erfolg des Rekordmeisters waren nach einem Wechselfehler kurzzeitig zwölf Spieler auf dem Platz. Kurz vor Schluss wechselte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann in der 85. Minute Marcel Sabitzer beim Stand von 3:1 ein, aber Kingsley Coman blieb weiter auf dem Rasen.

SC Freiburg fordert "sportrechtliche Bewertung des Wechselfehlers"

Teammanagerin Kathleen Krüger hatte versehentlich die alte Rückennummer von Coman (29 statt 11) vor dem Wechsel angegeben, so dass Coman irritiert war und das Spielfeld nicht verließ. Somit waren etwa 20 Sekunden zwölf Bayern-Spieler auf dem Platz. 

Zwei Tage nach dem Spiel entschied der SC Freiburg "nach intensiven Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen und einer juristischen Prüfung", Einspruch gegen die Wertung dieses Spiels einzulegen, um sich vor möglichen Klagen von Sponsoren, Spielern oder Mitgliedern zu schützen

Maßgeblich für die Entscheidung des SC Freiburg war die "sportrechtliche Bewertung des Wechselfehlers", die "Schaffung zukünftiger Rechtssicherheit in vergleichbaren Fällen" sowie die "Wahrnehmung der Gesamtverantwortung für den Verein in wirtschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht". 

Schiedsrichterfehler oder war FC Bayern schuld?

Nach dem Einspruch fordert das DFB-Sportgericht die Einschätzungen von Schiedsrichter Christian Dingert sowie des Vierten Offiziellen Arno Blos. Über diesen Fall entscheiden wird Stephan Oberholz, der bereits Ende dieser oder Anfang nächster Woche zu einem Ergebnis kommen könnte.

Bei der Wertung des Wechselfehlers gibt es drei mögliche Szenarien: 1. Der 4:1-Sieg des FC Bayern bleibt bestehen, 2. Das Spiel zwischen dem FC Freiburg und dem FC Bayern wird wiederholt, 3. Das Spiel wird mit einem 2:0-Sieg für den SC Freiburg gewertet. 

Letztendlich wird entscheidend sein, wem der Wechselfehler anzulasten ist. Ist der Fehler Bayerns Teammanagerin Krüger zuzuschreiben oder Schiedsrichter Dingert und dem Vierten Offiziellen Blos? Wird Dingert der Fehler zugesprochen, könnte Bayern seinen 4:1-Sieg behalten.

FC Bayern zuversichtlich, dass 4:1-Sieg erhalten bleibt

In den 20 Sekunden mit Coman auf dem Platz gab es keine spielentscheidenden Situationen, ansonsten wäre bei einem Fehler des Schiedsrichters auch eine Spielwiederholung denkbar. Wird Bayern die Schuld an dem Wechselfehler gegeben, bekommt Freiburg den Dreier zugesprochen.

"Im Prozessablauf gab es schon Fehler, die auf der Schiedsrichter-Seite gelegen haben. Dieses Sicherstellen: Spielfeld verlassen, der Spieler, der reinkommen soll, geht erst dann drauf. Außerdem der Check, ob die mögliche Spielerzahl auf dem Platz ist", erklärte DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich in der "Bild". 

Obwohl die Situation anscheinend klar scheint, muss Bayern in den kommenden Tagen um seinen Sieg zittern. Aber der Rekordmeister gibt sich selbstbewusst. "Wir sind überzeugt, dass die Wertung unseres 4:1-Sieges erhalten bleibt", sagt Michael Gerlinger, Vizepräsident Sports Business und Competition bei den Münchnern. 

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