1. Bundesliga

FC Bayern: Niklas Süle nennt den Grund für seinen Wechsel zu Borussia Dortmund

Niklas Süle nennt den Grund für seinen BVB-Wechsel. Der Innenverteidiger des FC Bayern verspürte von der Vereinsführung kein Vertrauen und widerspricht Trainer Julian Nagelsmann bei dessen Aussage, dass er das letzte Bundesliga-Spiel nicht spielen wollte. 

Niklas Süle (FC Bayern München)
Credit: Imago
  • Niklas Süle packt über FC Bayern aus
  • Süle nennt Grund für Wechsel zum BVB
  • Innenverteidiger Süle widerspricht Trainer Nagelsmann

Niklas Süle und der FC Bayern München gehen im Sommer getrennte Wege. Der Nationalspieler und Innenverteidiger des Rekordmeisters verspürte kein Vertrauen der Vereins-Boss mehr und wechselt nach der Saison zu Bundesliga-Konkurrent Borussia Dortmund

"Ich finde schon, dass ich zeigen konnte, dass ich mit 14 Titeln meinen Teil zu der erfolgreichen Geschichte des FC Bayern beitragen konnte. Man darf bei der Gesamtbetrachtung auch die schwierigen Momente nicht vergessen", erklärte Süle im "Sport-Bild"-Interview.

"Ich kam im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris (1:0; d. Red.) in der 25. Minute nach einem Kreuzbandriss rein. Hansi Flick schenkte mir als Trainer sein Vertrauen. Dieses Vertrauen spürte ich nicht auf allen Ebenen im Klub", so der Verteidiger. 

Niklas Süle: "Mir hat die Wertschätzung gefehlt"

"Zu der Zeit habe ich schnell gemerkt: Okay, du hast ein gewisses Standing in der Mannschaft, bei den Klub-Angestellten und den Fans – aus der Klub-Führung habe ich das nicht verspürt. Das ist, was mir ganz wichtig ist, kein Nachtreten. Und auch keine Abrechnung. Ich möchte nur erklären, wie ich mich gefühlt habe. Damals merkte ich nur, dass mir die Wertschätzung fehlt und ich etwas Neues machen will."

Zwar sprach Oliver Kahn im Januar von einem Abschied, der schmerzt. Aber Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sieht keinen schweren Verlust, wenn Süle ablösefrei zu Borussia Dortmund geht. 

"Grundsätzlich hat Niklas ja relativ gute Talente in seiner Position: Er ist groß, kräftig, schnell, das Kopfballspiel könnte er vielleicht ein Stück verbessern. Er war immer ein brauchbarer Spieler", erklärte Rummenigge damals bei "Sky" über Süle, der eine Vertragsverlängerung abgelehnt hatte.

Karl-Heinz Rummenigge: "Wertschätzung ist eine Einheit namens Euro"

"Das Problem ist: Er hat sich nie so richtig durchgesetzt auf seiner Position", bemängelte Rummenigge, was Süle sicherlich getroffen hat. In seinen fünf Jahren beim FC Bayern absolvierte Süle immerhin 170 Pflichtspielen, wurde fünf Mal Deutscher Meister, zwei Mal DFB-Pokalsieger und Champions-League-Sieger.

"Wertschätzung wird eigentlich nur noch in Euros gerechnet und in nichts anderem", sagte Rummenigge. "Man braucht nicht zu glauben, dass beim FC Bayern irgendein Spieler nicht wertgeschätzt oder gekuschelt wird. Wertschätzung ist eine Einheit namens Euro - sonst gar nichts."

Für Süle war nach fünf Jahren klar, dass er den FC Bayern verlassen wird. Zuletzt fand er im Kader von Trainer Julian Nagelsmann keine Berücksichtigung mehr. Nach dem Wirbel um seine Person vor dem letzten Saisonspiel gegen den VfL Wolfsburg (2:2) meldete sich Süle zu Wort. 

Süle widerspricht Aussagen von Bayern-Trainer Nagelsmann

"Da wurden am vergangenen Wochenende Dinge über mich behauptet, die einfach nicht passten. Wissen Sie: Am vergangenen Donnerstag hat mich Julian Nagelsmann gefragt, ob es für mich in Ordnung sei, wenn ich gegen Wolfsburg nicht im Kader wäre. Er wollte junge Spieler, die in der kommenden Saison bei Bayern sind, belohnen und den Vortritt lassen. Für mich sei daher kein Platz im Kader", so Süle.

Zuvor hatte Nagelsmann erklärt: "Wir haben Niki gefragt, ob er noch mit will. Dann hat er gesagt: Ne, eher nicht, weil er sich nicht darauf vorbereitet hatte. Deswegen haben wir ihn dann zu Hause gelassen". "Das stimmt so nicht", konterte Süle gegenüber "Sport-Bild".

"Das habe ich hingenommen und akzeptiert, weil ich Verständnis für die Entscheidung hatte. Es war also eine Entscheidung des Trainer-Teams, die mich aus nachvollziehbaren Gründen nicht im Kader haben wollten. Am Freitag hieß es dann von einem unserer Co-Trainer, als sich Marcel Sabitzer verletzt hatte, kurz vor der Abfahrt, dass ich nun doch mitkönne, wenn ich wollte. Aber es sei auch okay, falls nicht. Das war die Geschichte."

Mehr Sport-News: 

Boris Becker wird bis zum Ende seiner Haftstrafe nicht mehr als Eurosport-Experte bei den Grand-Slam-Turnieren arbeiten. Der TV-Sportsender gibt seinen Nachfolger bekannt, der den Job des dreimaligen Wimbledon-Champions übernehmen wird. 

Der FC Bayern hat den Kampf um Robert Lewandowski wohl verloren. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Der 33-jährige Pole will seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das birgt mehrere Gefahren in sich, wenn Bayern den Stürmer im Sommer nicht gehen lässt.

Die Formel-1-Saison läuft vom 20. März bis 11. Oktober 2022 beim GP von Abu Dhabi. Insgesamt stehen für Weltmeister Max Verstappen, Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Mick Schumacher 23 Rennen im Kalender - Russland wurde abgesagt. Hier gibt's alle Termine und Resultate.