1. Bundesliga

FC Bayern: Alle Infos zum legendären Festgeldkonto der Münchner


Der FC Bayern ist das Nonplusultra im deutschen Fußball -sportlich und wirtschaftlich. Seit Jahren ist dabei die Rede vom legendären Festgeldkonto der Münchner. Doch was ist das überhaupt? Sports Illustrated hat alle Infos zum Festgeldkonto der Bayern. 

Wirtschaftlich das Nonplusultra in Deutschland: Der FC Bayern
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Der FC Bayern ist der größte Verein im deutschen Fußball. Deshalb ranken sich seit einigen Jahren unzähligen Legenden um den Verein. Eine davon ist beispielsweise die Schafkopf-Runde, in der sich seit Jahrzehnten Spieler und Verantwortliche in wechselnder Besetzung im bayrischen Kartenspiel messen. Ein anderer Mythos rund um den FC Bayern geriet aktuell, mal wieder, in die Schlagzeilen: Das berüchtigte Festgeldkonto der Münchner.  

Auf der Feierlichkeit anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Vereins schlug Bayern-Patron Uli Hoeneß plötzlich Alarm: Das Festgeldkonto sei in den letzten Jahren deutlich kleiner geworden. In den Wochen zuvor hatten Medien bereits übereinstimmend berichtet, dass Sportvorstand Max Eberl vom mächtigen Bayern-Aufsichtsrat ein Sparkurs auferlegt worden sei, um die Fixkosten zu reduzieren und das Festgeldkonto nicht noch weiter schrumpfen zu lassen. Doch was genau ist das Festgeldkonto überhaupt? Sports Illustrated hat alle Informationen.  

FC Bayern: Was ist das Festgeldkonto überhaupt?

Wenn man so will, ist das Festgeldkonto gewissermaßen das Sparbuch und die eiserne Reserve des Vereins. Im Gegensatz zu vielen anderen Topklubs ist der FC Bayern ein wirtschaftlich gesunder Verein und nicht an Investoren oder Unternehmen verschuldet. Seit Jahrzehnten erwirtschaftet der Rekordmeister finanzielle Überschüsse, eilt von einem Rekordumsatz zum nächsten.  

Aus diesen Überschüssen wurde in Zeiten der Hoeneß-Ära beim FC Bayern der Begriff des Festgeldkontos geboren. Dieser Mythos wuchs mit den Jahren und jedem neuen Rekord-Transfer des FC Bayern. Bei der Frage, wieso der Rekordmeister finanziell über allen anderen deutschen Mannschaften schwebt, wurde in den Folgejahren stets auf das Festgeldkonto verwiesen – und die Legende war geboren. 

FC Bayern: Wie viel Geld ist auf dem Festgeldkonto?

Schwer zu sagen! Es gibt keine genaue Angabe darüber, wie viel Geld der Verein tatsächlich auf der Seite und damit auf dem Festgeldkonto hat. Laut Informationen der SportBild würde der FC Bayern den Transfer von Florian Wirtz, für den Bayer Leverkusen mindestens 120 Millionen fordert, im kommenden Sommer nicht allein durch das Festgeldkonto finanzieren können. Es ist also davon auszugehen, dass auf dem Konto eher eine zwei- als eine dreistelligen Millionensumme liegt. 

Was wird vom Bayern-Festgeldkonto bezahlt?

Auch das lässt sich nicht genau bestimmen. Tatsächlich fungiert das Festgeldkonto eher als finanzielle Rücklage, auf die bei größeren Transfers oder Investitionen zurückgegriffen wird. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der Ablöse für Harry Kane im Sommer 2023 (ca. 100 Millionen Euro) damit bezahlt wurde, da Uli Hoeneß im Nachgang mahnte, dass Transfers dieser Größenordnung für den Verein nicht regelmäßig stemmbar wären. Auch der geplante Ausbau der Säbener Straße soll teilweise vom Festgeldkonto finanziert werden.  

Für Fixkosten wie Gehaltszahlungen an Spieler, Reise-, Instandhaltungs- und Mitarbeiterkosten dürfte das Festgeldkonto allerdings nicht geplündert werden. Diese werden aus den regulären Umsätzen des Vereins finanziert.  

FC Bayern: Wo liegt das Festgeldkonto?

22 Jahre lang lag das Festgeldkonto des FC Bayern bei der Münchner HypoVereinsbank. Allerdings endet nach der aktuellen Saison der Vertrag mit dem Kreditinstitut. Im Sommer 2025 steht der finanziellen Reserve der Münchner also ein „Umzug“ bevor. In Zukunft werden die Millionen beim künftigen Finanzpartner „Meine Volksbank Raiffeisenbank“ in Rosenheim liegen.  

FC Bayern: Wodurch verdient der Verein am meisten Geld?

Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung verkündete der Rekordmeister mal wieder ein neues Rekordergebnis: Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die FC Bayern München AG einen Gesamtumsatz in Höhe von 951,5 Millionen Euro, 43,1 Millionen Euro konnten als Überschuss verzeichnet werden. Dieses Ergebnis speist sich aus allen Einnahmen des Vereins.  

Zu den Haupteinnahmequellen für den FC Bayern zählen unter anderem TV-Gelder, Sponsoring-Einnahmen, Startgelder für internationale Wettbewerbe und Transfererlöse. Allein in der aktuellen Saison hat der Verein über 60 Millionen Euro Prämien durch die Auftritte in der Champions League erwirtschaftet. Aus der Gesamtsumme der TV-Gelder in der Bundesliga fließen über 100 Millionen Euro auf das Münchner Konto. In Sachen Transfererlöse kassierten die Bayern im vergangenen Sommer 45 Millionen Euro durch den Verkauf von Matthijs de Light. Ansonsten hat der FCB in dieser Hinsicht allerdings Nachholbedarf und schloss die meisten vergangenen Jahre mit einer negativen Transferbilanz ab.  

Die Verantwortlichen des FC Bayern
Sie wollen dem Festgeldkonto-Alarm entgegenwirken: Die Verantwortlichen des FC Bayern
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Zu den Hauptsponsoren des FC Bayern zählen Audi, Allianz, Telekom und Adidas. Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen die Münchner von Allianz 13 Millionen, von der Telekom rund fünf Millionen und von Adidas sogar 60 Millionen Euro jährlich kassieren. Dazu kommen Deals mit zahlreichen weiteren Sponsoren und Partnern. Wie viel davon allerdings auf das Festgeldkonto fließt, lässt sich nicht sagen.    

Hat der FC Bayern immer weniger Geld?

Wie eingangs erwähnt schlug Uli Hoeneß beim FC Bayern jüngst Festgeld-Alarm. Der Grund: Das berüchtigte Konto sei sichtbar geschmolzen. Das liegt vor allem daran, dass die hohe Gehaltsstruktur des Kaders und zahlreiche teure Transfers in den vergangenen Jahren immer weniger finanzielle Rücklagen zuließen. Auch die Corona-Pandemie kostete den Verein insgesamt knapp 150 Millionen Euro. Deshalb soll Sportvorstand Max Eberl die Kosten der Star-Truppe reduzieren – und ein anderes Mega-Projekt liegt vorerst auf Eis.

Laut eines Berichts der SportBild wurde der geplante Ausbau des Trainingsgeländes an der Säbener Straße vorerst vom 1. Juni 2025 auf unbestimmte Zeit verschoben. Das Projekt, das eine Erweiterung und Modernisierung der Sportstätte der Profi-Mannschaft beinhaltet, soll mindestens 150 Millionen Euro kosten. Aktuell augenscheinlich zu viel für das Münchner Festgeldkonto. Obwohl der Verein wirtschaftliche Rekordergebnisse erzielt, stand es um den Mythos Festgeldkonto offensichtlich schon mal besser.  



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