1. Bundesliga

Chaos-Potenzial: Diese VAR-Änderung wird jetzt in der Bundesliga getestet

Die Diskussionen um den Video Assistant Referee (VAR) in der Bundesliga reißen nicht ab. Nun plant die DFL eine echte Revolution, um für mehr Transparenz zu sorgen. Sports Illustrated verrät, welche Neuerung bereits am kommenden Spieltag getestet wird.  

Die Bundesliga-Schiedsrichter sollen VAR-Entscheidungen künftig im Stadion durchsagen
Credit: Imago
  • Bundesliga: DFL plant Tests zur Durchsage von VAR-Entscheidungen
  • In Bundesliga-Stadien sollen VAR-Entscheidungen künftig durchgesagt werden
  • Fußball: Werden Schiedsrichter künftig zum Stadionsprecher?

Werden die Schiedsrichter schon bald zum Stadionsprecher? Laut einem Kicker-Bericht plant die DFL bereits am kommenden Bundesliga-Spieltag Tests zu einem echten Novum beim Thema Video Assistant Referee (VAR). Entsprechende Informationen wurden mittlerweile von der DFL bestätigt. In der Testphase sollen die Schiedsrichter künftig VAR-Entscheidungen über die Stadionlautsprecher durchsagen, um so für mehr Transparenz zu sorgen.   

Das Projekt wird ab dem 20. Spieltag der 1. und 2. Bundesliga am kommenden Wochenende in ausgewählten Stadien getestet. Betroffen sind im ersten Schritt die Partien FC Bayern gegen Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf gegen SSV Ulm, St. Pauli gegen FC Augsburg, Eintracht Frankfurt gegen VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen gegen TSG Hoffenheim. Hintergrund: In den beiden Ligen verfügen nicht alle Stadien über die notwendigen technischen Voraussetzungen. Bis Saisonende werden deshalb die Tests lediglich in neun Stadien durchgeführt.  

Wie die DFL mitteilte, sollen die Schiedsrichter zu den Zuschauern im Stadion sprechen, wenn sie sich zur Überprüfung einer Entscheidung in die Review-Area begeben oder eine faktische Entscheidung (z.B. Abseits) nach VAR-Eingriff korrigiert haben. Auch in der Live-Berichterstattung der übertragenden Sender werden die Durchsagen zu hören sein. Vor den Spielen wird das Verfahren den Stadionbesuchern durch ein kurzes Erklärvideo nähergebracht.  

Als Kommunikationskanal werden die Funk-Headsets, die die Schiedsrichter bereits zur internen Kommunikation nutzen, verwendet. Der Hauptschiedsrichter hat die Möglichkeit, über einen Knopf die eigene Ansprache an die Stadionlautsprecher zu übertragen und zu erklären, welche Spielszene überprüft wurde und wie die endgültige Entscheidung ausfällt. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Beschwerden gegeben, dass das Thema VAR-Entscheidungen vor allem bei Stadiongängern zu Verwirrung und Intransparenz geführt hätte.  

Aktuell werden VAR-Überprüfungen nur auf der Stadion-Leinwand angezeigt
Transparenz für Stadionbesucher: Künftig sollen VAR-Entscheidungen von den Schiris durchgesagt werden
Credit: Imago
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Im Kicker-Bericht heißt es weiter, die Schiedsrichter würden den Tests skeptisch gegenüberstehen. Bis dato haben die Schiris das Prozedere lediglich im Wintertrainingslager in Portugal in einem leeren Stadion geprobt. Das Prozedere im laufenden Ligabetrieb in vollen Arenen zu testen, ist nicht frei von Risiko. Durch die fehlende Routine, unklare Abläufe und mögliche technische Schwierigkeiten herrscht Chaos-Potenzial. Auch Angst vor Versprechern und das direkte Zuschauerfeedback auf die Erklärungen soll den Schiris Sorge bereiten.  

Das Wochenende wird zeigen, wie weit die DFL tatsächlich noch von einer flächendeckenden Einführung der Durchsagen entfernt ist. Fest steht: Alles, was im leidigen Thema VAR-Entscheidungen für mehr Klarheit und Transparenz sorgt, dürfte bei den Fußballfans in Deutschland grundsätzlich willkommen sein – auch wenn es bedeutet, dass sich die Schiedsrichter schon bald als Stadionsprecher beweisen müssen.



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