Bundesliga: Meisterschaft, Abstieg, Trainerwechsel - Fünf Thesen zum Rückrundenstart
- Bundesliga: Fünf spannende Thesen zur Rückrunde
- Bayern wird Meister, Bochum hält die Klasse - Prognosen zur Rückrunde in der Bundesliga
- Fußball: Spannende Rückrunde in der Bundesliga steht vor der Tür
Für die Teams der Fußball-Bundesliga ist die besinnliche Zeit vorbei und das Tagesgeschäft ruft: Mit dem Auftakt zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen am Freitagabend bittet Deutschlands höchste Spielklasse zum ersten Spieltag im neuen Jahr. Auch wenn sich die Bundesliga offiziell noch in der Hinrunde befindet – erst 15 der 17 Partien wurden im vergangenen Jahr absolviert –, beginnt von nun an die heiße Phase der Saison. Innerhalb der nächsten knapp vier Monate entscheidet sich, wer sich zum Deutschen Meister krönen kann – und wer den ungeliebten Gang in Liga zwei antreten muss.
An der Spitze deutet sich ein Zweikampf zwischen dem Tabellenführer und Rekordmeister Bayern München und Titelverteidiger Bayer Leverkusen an. Im Tabellenkeller schöpft das aktuelle Schlusslicht, der VfL Bochum, durch das Sportgerichtsurteil des Skandalspiels bei Union Berlin und den dadurch „gewonnenen“ zwei Punkten neue Hoffnung – nur zwei Punkte trennen die Bochumer jetzt noch vom Relegationsplatz.
Doch auch der Kampf um die europäischen Plätze ist in vollem Gange: Lediglich sechs Punkte trennen Champions-League-Platz drei und Rang elf. Doch auch abseits des Fußballplatzes versprechen potenzielle Transfers und Trainerwechsel eine heiße Rückrunde. Einige der spannendsten Fragen beantwortet Sports Illustrated in der großen Rückrunden-Prognose für euch bereits vorab.
Bundesliga: Der FC Bayern holt sich die Deutsche Meisterschaft zurück
Eine These, die zumindest Uli Hoeneß bereits im November bestätigte, als er die Meisterschaft für „seinen“ FC Bayern bereits öffentlich zusicherte. Dennoch spricht auch abseits dessen vieles dafür, dass sich der Rekordmeister in diesem Jahr seinen Titel zurückholt. Unter Vincent Kompany präsentieren sich die Münchner deutlich konstanter und spielerisch gefälliger als im Vorjahr. Mit vier Punkten Vorsprung hat sich der FCB zudem bereits ein kleines Polster auf Verfolger Bayer Leverkusen aufgebaut.
Ein Fingerzeig in Sachen Titelkampf dürfte bereits der kommende Spieltag sein: Sowohl Bayer Leverkusen (bei Borussia Dortmund) als auch der FC Bayern (bei Borussia Mönchengladbach) haben ein schweres Auswärtsspiel vor sich. Bei optimalem Verlauf könnten die Bayern also bereits am Sonntag auf sieben Punkte enteilt sein – oder im gegenteiligen Fall den Rivalen auf einen Punkt rankommen lassen müssen.
Für die Münchner spricht, dass sie sowohl die beste Defensive als auch den besten Angriff der Liga vorweisen könnten. Zudem legten sie in der Bundesliga-Generalprobe im Test gegen Champions-League-Teilnehmer RB Salzburg (6:0) bereits eine beeindruckende Frühform an den Tag. Ist der FC Bayern dazu in der Lage, diese Form in der Rückrunde konstant zu zeigen, sind die Münchner die beste Fußballmannschaft der Liga und holen den Titel zurück nach München.
Bundesliga: Eintracht Frankfurt erreicht die Champions League
Und das unabhängig davon, ob Star-Stürmer Omar Marmoush den Verein während der Winter-Transferperiode noch verlässt oder nicht. Die Eintracht hat eine der spannendsten Fußballmannschaften der Liga. Trainer Dino Toppmöller hat es nach einer schwierigen ersten Saison in Amt und Würden geschafft, seine Mannschaft wieder den Eintracht-typischen intensiven Offensivfußball spielen zu lassen.
Mit Nathaniel Brown, Hugo Ekitiké, Can Uzun und Hugo Larsson haben die Frankfurter hochtalentiertes Personal in ihren Reihen. Dazu kommen mit Mario Götze, Robin Koch und Kevin Trapp erfahrene Akteure, die die Mannschaft zusammenhalten. Dieser Mix spülte die Mannschaft in der Hinrunde auf Tabellenplatz drei.
Einen erheblichen Beitrag trug dazu auch Torjäger Omar Marmoush (13 Tore, 8 Assists) bei. Allerdings wird der Ägypter aktuell mit einem Winterwechsel zum englischen Meister Manchester City in Verbindung gebracht und soll sich mit dem Team von Pep Guardiola sogar bereits einig sein. Doch auch falls Marmoush den Verein verlassen sollte, hat Sportvorstand Markus Krösche in der Vergangenheit bewiesen, dass er in der Lage ist, den Kader stets zielsicher zu verstärken. Auch deshalb wird die Eintracht auch in der Rückrunde weiter mit ihrem Offensivfußball begeistern und in die Champions League einziehen.
Bundesliga: Marco Rose oder Nuri Sahin – einer der beiden Star-Trainer muss gehen
Während Eintracht Frankfurt zu den positiven Überraschungen der Hinrunde zählte, dürfte die erste Saisonhälfte bei RB Leipzig und Borussia Dortmund hingegen als Enttäuschung eingestuft werden. Das Ziel Meisterschaft, das beide Mannschaften in der Vergangenheit des Öfteren verlauten ließen, können die beiden Schwergewichte in dieser Saison wohl vergessen: Während RB Leipzig mit neun Punkten Rückstand auf Bayern auf Rang vier liegt, sortiert sich der BVB mit elf Zählern Rückstand auf Platz sechs ein. Deutlich zu wenig für die hohen Ansprüche.
Bereits in der Hinrunde wurden rund um die beiden Vereine erste Trainerdiskussionen laut. Sowohl Nuri Sahin als auch Marco Rose gelten aufgrund ihrer Art, Ortsverbundenheit und Vergangenheit als Perfect Match für ihren Verein. Allerdings präsentierten ihre Teams in der Hinserie häufiger teils unerklärlich schwache Auftritte, als sie den Spektakel-Fußball, der mit beiden Mannschaften möglich wäre, zeigten. Deshalb gilt es für beide Trainer, nicht nur punktemäßig, sondern auch spielerisch den Turnaround zu schaffen.
Während Borussia Dortmund darauf hoffen dürfte, dass die Mannschaft in der Lage ist, wie in den letzten Jahren eine Top-Rückrunde zu spielen, sind die Leipziger Hoffnungen eng mit einem Namen verbunden: Jürgen Klopp. Der neue Head of Global Soccer des Red-Bull-Imperiums soll dem Verein mit seinem Wirken einen Push geben. Zudem pflegt Klopp eine freundschaftliche Beziehung zu Marco Rose. Bleiben jedoch die Ergebnisse auch weiterhin aus, dürfte das allein Rose nicht retten. Auch deshalb legen wir uns fest: Einer der beiden Star-Trainer muss in der Rückrunde gehen.

Bundesliga: Werder Bremen spielt in der kommenden Saison international
Fast unbemerkt hat sich Werder Bremen in der Hinrunde in den Kreis der Anwärter auf die europäischen Plätze gespielt. Mit 25 Punkten steht der SVW aktuell auf Tabellenplatz sieben – nur zwei Punkte trennen die Bremer vom Champions-League-Platz drei. Das Team von der Weser steht mehr für Konstanz als für Spektakel und bewegt sich bei allen relevanten Statistiken im gehobenen Mittelfeld. Dies belegt das ausgeglichene Torverhältnis von 26:25.
In der Hinrunde konnten die Werderaner bereits einige Top-Teams ärgern und spielten gegen Dortmund, Leverkusen und Stuttgart jeweils Unentschieden. Mit Ausnahme der 0:5-Niederlage gegen den FC Bayern zu Saisonbeginn leistete sich die Mannschaft von Trainer Ole Werner außerdem keine krassen Aussetzer. Letzterer hat die Werder-Mannschaft mit seiner ruhigen und abgeklärten Art voll im Griff, sie stabilisiert und sich selbst zum aktuell dienstältesten Trainer der Bundesliga gemausert.
Schafft es der SVW in der Rückrunde, auch noch die Heimschwäche (erst ein Sieg im eigenen Stadion) in den Griff zu kriegen, ist für die Werderaner in dieser Saison vieles möglich. Der von Leistungsträger Mitchell Weiser im Sports-Illustrated-Interview ausgerufene Titel, den er gerne mit Werder gewinnen würde, dürfte in diesem Jahr zwar nicht realistisch sein – für einem Platz im europäischen Wettbewerb sollte es allerdings reichen.

Bundesliga: Der VfL Bochum schafft den Klassenerhalt
Wenn man so will, war es ein kleines Feuerzeug, das die Hoffnung auf den Klassenerhalt beim VfL Bochum wieder neu entfachte. Nachdem das Spiel bei Union Berlin abgebrochen wurde, weil der Bochumer Keeper Patrick Drewes von einem Feuerzeug der Union-Fans am Kopf getroffen wurde, bekam der aktuelle Tabellenletzte das Spiel vom Sportgericht zu seinen Gunsten gewertet – und hat somit nun acht Punkte statt deren sechs auf dem Konto.
Zwar legen die Berliner gegen das Urteil aktuell noch Protest ein, allerdings gelten die Erfolgsaussichten dieses Schritts als gering. Somit beträgt der Bochumer Rückstand auf den Relegationsplatz 16 nur noch zwei Punkte. Mit Holstein Kiel auf Platz 17 ist der VfL sogar punktgleich – und das, obwohl die Ruhrpottler ihren ersten Saisonsieg erst am 15. Spieltag einfuhren.
Die Bochumer Hoffnung hat auch viel mit der Personalie Dieter Hecking zu tun. Seit seiner Ernennung zum Cheftrainer Anfang November stabilisierte sich die Mannschaft und trotzte unter anderem Meister Leverkusen ein Remis ab. Totalausfälle wie das 2:7 bei Eintracht Frankfurt blieben zudem aus. Ein weiteres großes Plus für den VfL: In Bochum ist man Abstiegskampf gewohnt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Bochumer mit viel Wille und Geschlossenheit auch in scheinbar aussichtlosen Situationen die Rettung schaffen können. Wir legen uns fest: Das gelingt in diesem Jahr erneut.
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