Formel 1 unter Druck: Trumps Handelspolitik trifft auch den Motorsport
- Formel 1: Zölle von Donald Trump könnten Rennserie beeinflussen
- Politik der USA könnte allen voran für Haas zum Problem werden
- Formel 1 leidet aktuell vor allem wirtschaftlich unter den Zöllen
Die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Handelspolitik zu verschärfen, hat weitreichende Auswirkungen – und trifft nun auch die Formel 1. Während sich die Weltwirtschaft von den ersten Marktreaktionen erholt, sehen insbesondere US-basierte Teams wie Haas und auch große Automobilhersteller wie Mercedes und Ferrari die geopolitischen Spannungen mit Sorge. Anfang April kündigte Trump eine drastische Änderung der Zollpolitik an: Höhere Zölle auf eine Vielzahl von importierten Waren, betroffen sind nahezu alle internationalen Handelspartner. Doch nur wenige Tage später korrigierte er diesen Kurs. In einem Beitrag auf Truth Social gab er bekannt, dass die neuen Zölle auf viele Länder vorerst ausgesetzt oder pauschal auf zehn Prozent gesenkt würden.
Formel 1: Haas von neuer Trump-Politik besonders getroffen
Ein Team, das bereits auf die Folgen der Zölle reagiert hat, ist Haas. Die Muttergesellschaft Haas Automation, ein führender Hersteller von Werkzeugmaschinen in den USA, meldete einen „drastischen Rückgang“ der Nachfrage nach ihren Produkten. Besonders die internationalen Kunden hätten sich zurückgezogen, was zu spürbaren Produktionsanpassungen geführt habe.

Das Unternehmen, das in Kalifornien rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt, hat deshalb Überstunden gestrichen, die Produktion gedrosselt und Neueinstellungen auf Eis gelegt. Ein zentrales Anliegen in der vom Unternehmen veröffentlichten Stellungnahme: Die Bedenken hinsichtlich einer potenziellen Zollsenkung für Werkzeugmaschinen aus Ländern wie Japan, Taiwan und Südkorea. Sollte dies ohne eine Reduzierung der Importzölle für Rohstoffe und Bauteile geschehen, könnten die Folgen für die US-Industrie gravierend sein.
Formel 1 in der Warteschleife
In der Formel 1 selbst gibt es bisher noch keine direkten Auswirkungen. Das Team Haas, das in den USA beheimatet ist, hat jedoch bereits auf die unvorhersehbaren Änderungen der Handelspolitik reagiert. Während die momentanen Zölle keine unmittelbaren Folgen für das F1-Team haben, könnte sich die Situation langfristig verändern. Besonders das geplante Cadillac-Team von General Motors, das 2026 in die Formel 1 einsteigen möchte, ist potenziell betroffen.
Doch nicht nur US-amerikanische Teams könnten betroffen sein. Viele Formel-1-Rennställe sind auf Zulieferer aus den USA angewiesen, die als wichtige Partner für den gesamten Betrieb dienen. Falls die Zölle auf wichtige Komponenten oder Fertigungsmaterialien weiterhin hoch bleiben, könnte dies zu steigenden Kosten führen und somit die Einhaltung der Budgetobergrenzen der Formel 1 erschweren.
Formel 1: US-Märkte entscheidend für viele Hersteller
Für die großen Hersteller in der Formel 1, wie Mercedes und Ferrari, ist der US-Markt von entscheidender Bedeutung. Mercedes beispielsweise setzte 2024 mehr als 300.000 Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten ab, was einen beachtlichen Anteil am globalen Absatz ausmacht. Auch McLaren und Ferrari sind stark auf den amerikanischen Markt angewiesen.

So verkauft Ferrari etwa ein Viertel seiner in Maranello produzierten Fahrzeuge in die USA, wobei Kalifornien besonders wichtig ist. Die einzige Ausnahme stellt Renault dar, das sich bereits 1987 vom US-Markt zurückzog und nicht plant, mit Alpine vor 2027 wieder auf diesem Markt aktiv zu werden.
Hersteller und Teams müssen sich anpassen
Mark Gallagher, ehemaliger Marketingchef bei Eddie Jordan und heute CEO von Performance Insights, äußerte sich zur Lage in einem Podcast und betonte, dass die Handelsbeziehungen der USA zur Formel 1 von großer Bedeutung seien. „Die USA haben einen enormen Einfluss auf den Sport – sei es durch wirtschaftliche Beziehungen, Investoren oder den Markt selbst“, so Gallagher.
Auch wenn die Formel 1 in den vergangenen Jahren einige Krisen überstanden hat, von der Tabakwerbungs-Debatte über die Finanzkrise bis hin zur Pandemie, bleibt die aktuelle Unsicherheit eine Herausforderung. Die Verhandlungen über die Formel 1 der Zukunft, insbesondere ab 2026, könnten von der derzeitigen wirtschaftlichen Lage beeinflusst werden.
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