Brandon Coleman: Wie ein Berliner aus Zehlendorf die NFL in den USA erobert
- Brandon Coleman: Ein Berliner aus Zehlendorf in der NFL
- NFL: Coleman von Washington Commanders gedraftet
- Eigentlich wollte Coleman Basketballer in der NBA werden
In diesem Moment fällt alles ab von Brandon Coleman. Als ihm die Washington Commanders beim NFL-Draft im April per Telefon mitteilen, dass er einen Vertrag in der besten Football-Liga der Welt erhält, schießen ihm die Tränen in die Augen, er fängt an zu weinen.
Der ganze Druck der vergangenen Jahre, die lange Trennung von seiner Mutter: All das ist vergessen. Für Coleman erfüllt sich sein NFL-Traum, der Deutsch-Amerikaner wird von den Washington Commanders in Runde drei an Stelle 67 gedraftet. Jetzt hat er die Chance, sich bis zum Saisonstart Anfang September einen Startplatz in seinem neuen Team zu erkämpfen.
Brandon Coleman nach NFL-Draft: "War komplett sprachlos"
"Ich war komplett sprachlos", sagt Coleman. "Mir war vor dem NFL-Draft nicht klar, wohin ich gehen würde. Aber ich freue mich sehr, in Zukunft das Trikot der Washington Commanders zu tragen." Auch Brandon Colemans Verlobte Emily wird Ende des Jahres von Houston zu ihm ins neue Zuhause nach Washington ziehen.
Dabei wollte Coleman, der im US Bundesstaat Virginia geboren wurde und in Berlin aufwuchs, eigentlich Basketballer in der NBA werden. Nachdem ihn seine Mutter als Baby im Alter von fünf Monaten mit nach Deutschland nahm, interessierte er sich in seiner Kindheit nur für Basketball.
"Wir haben in Zehlendorf gewohnt. Dort habe ich mit vier, fünf Jahren mit Basketball angefangen. Damals war Football überhaupt kein Thema für mich", sagt der heute 23-Jährige, der in seiner Jugend für TuS Lichterfelde und DBV Charlottenburg spielte. Weil er als Basketballer talentiert war, entschloss er sich im Sommer 2016, allein in die USA zu gehen.
Eigentlich wollte Coleman Basketballer in der NBA werden
Dort nahm er ein Basketball-Stipendium an der High School in Denton (Texas) an – keine leichte Entscheidung für den damals 15-Jährigen. "Als ich an die High School gekommen bin, war es sehr schwer. Ich kannte niemanden und hatte keine Freunde. Auch der Trainer wusste später nicht, wie ich mich im Basketball weiterentwickeln
soll."
Mit der Zeit reifte der Entschluss, einen anderen Weg einzuschlagen. Nachdem er 2018 aufs College wechseln wollte und keine passenden Angebote als Basketballspieler bekam, entschied er sich für Football. Nach Rücksprache mit seinen Coaches und seinem Vater, US-Amerikaner mit einer Vergangenheit als Footballspieler und Sprinter, stand die Entscheidung. "Sie haben mir gesagt: Wenn du weiter so trainierst, an dich glaubst und niemals aufgibst, kannst du es in die NFL schaffen", sagt Coleman, der sich sogar kurz als Quarterback probierte – ein Experiment, das aber schnell vorüber war.
Zu seinem Vater und seiner Mutter, die seit vielen Jahren getrennt leben, hat Coleman mehrmals in der Woche Kontakt. Sie telefonieren und erkundigen sich, wie es ihm geht. "Vor dem NFL-Draft hatte ich meine Mutter lange nicht gesehen", sagt Coleman. "Wenn es ging, war sie ein paarmal im Jahr bei mir zu Besuch. Sie hat viele Stunden im Flugzeug verbracht, um zu mir zu kommen. Ohne ihre Unterstützung und die Unterstützung meiner ganzen Familie hätte ich es nicht geschafft."
Brandon Coleman: Von Berlin-Zehlendorf in die NFL
Mit seinem neuen NFL-Vertrag kann Coleman ein gemachtes Versprechen gegenüber seiner Mutter endlich einlösen – und ihr in Zukunft so viele Flüge bezahlen, wie sie möchte. Denn die Entscheidung, Footballer zu werden, hat sich voll ausgezahlt. Nach seiner erfolgreichen Zeit als Offensive Guard bei den Horned Frogs an der Texas Christians University (TCU), dem Erreichen des College-Finales 2022 und seinen herausragenden Leistungen beim NFL-Combine 2024, haben ihn die Washington Commanders mit einem Millionen-Vertrag ausgestattet.
In den kommenden vier Jahren wird Coleman sechs Millionen Dollar verdienen, inklusive eines Signing Bonus von 1,2 Millionen Dollar. "Ich kann noch gar nicht sagen, wie glücklich ich bin", sagt Coleman, der beim diesjährigen Combine mit einer Note von 9,98 den viertbesten Relative Athletic Score (RAS) aller Zeiten für einen Guard erreichte. Den 40-Yard-Sprint legte der 1,94 Meter große und 143 Kilogramm schwere Athlet in sensationellen 4,99 Sekunden zurück. Aus dem Stand sprang er 2,90 Meter weit und 86 Zentimeter hoch – seine athletischen Voraussetzungen sind überragend und beste Zutaten für eine erfolgreiche NFL-Karriere.
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