Herbert nach Debüt-Sieg: "Hätten in den Ozean werfen können"

Wirklich zufrieden war Weltmeistertrainer Gordon Herbert nicht. "Wir haben nicht gut geworfen, wir hätten in den Ozean werfen können", haderte der neue Headcoach von Basketball-Doublegewinner Bayern München nach dem letztlich deutlichen 73:59 (36:28) zum Bundesligaauftakt gegen die Niners Chemnitz.

Herbert sieht noch Luft nach oben
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Vor allem die "sehr solide" Abwehrarbeit habe dem Team den Erfolg gebracht, resümierte der Kanadier nach seinem Debüt an der Seitenlinie beim FC Bayern - tatsächlich fanden gegen den letztjährigen Play-off-Halbfinalisten und Europe-Cup-Sieger aus Chemnitz nur fünf der 25 Versuche jenseits der Dreierlinie ihren Weg in den Korb. Trotzdem reichte es in diesem "schweren Spiel im Angriff", und Herbert befand: "Wir sind noch in einem Prozess."

Geschäftsführer Marko Pesic sah die Leistung des FC Bayern nicht ganz so kritisch wie der neue Coach. "Das war eine sehr konzentrierte Leistung unserer Mannschaft", fasste der frühere Nationalspieler zusammen: "Wir können sicher besser spielen, aber die Verteidigung heute war so gut, dass es zum Sieg gereicht hat. Das ist ein gutes Zeichen, denn wir werden im Angriff etwas Zeit brauchen."

Das Spiel gegen die Niners soll in jeglicher Hinsicht nur der Auftakt sein, unter dem 65-jährigen Herbert wollen die Münchner nicht nur ihre nationalen Titel verteidigen, sondern nach einer ernüchternden Vorsaison in der EuroLeague auch international wieder angreifen.

Bester Werfer am Freitagabend war ein Neuzugang: Nationalspieler und Olympia-Teilnehmer Oscar da Silva steuerte 19 Punkte zum Sieg bei, zudem gelangen ihm acht Rebounds. "Die Jungs wollen alle, dass ich Verantwortung übernehme, den Ball in der Hand habe, und dann muss ich das Vertrauen auch belohnen", sagte der 26-Jährige lapidar.